American Football: Die Minden Wolves beenden die Saison nach dem 16:9 bei den Iserlohn Titans ungeschlagen
Geduld ist angesagt, am Ende aber darf gejubelt werden. Die Minden Wolves in der DJK Dom Minden haben sich in ihrem letzten Meisterschaftsspiel der American Football-Landesliga Ost schadlos gehalten und sich bei den Iserlohn Titans einen 16:9-Arbeitssieg gesichert. Damit bleibt der Meister im letzten Spiel ungeschlagen.
„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, kommentierte Headcoach Phil Gamble das Gesehene. Der US-Amerikaner konnte selbst nicht eingreifen, da ihn seine Fußverletzung kurzfristig doch wieder zum Zuschauen verdammte. „Die Bänderverletzung ist zwar auskuriert, allerdings wird erst ein MRT Aufschluss darüber geben, ob ich noch einen kleinen Haarriss im Knochen eingehandelt habe.“
Ohne ihn und den in seine Heimat zurückgekehrten Michael Davis fehlt es den Wölfen zunächst allerdings nicht an Durchschlagskraft. Gleich im ersten Drive kommen die Mindener nah an die Iserlohner Endzone, leisten sich aber im vierten Versuch einen Fehlpass. Nur gut, dass der gegnerische Spieler mit dem Ball aus der eigenen und anschließend wieder seine Endzone läuft, wo er dann gestellt wird. Safety heißt es seitens der Referees, zwei Punkte für die Gäste.
Im folgenden Angriff – die eigene Defense ist von Beginn an wieder auf dem Posten und sorgt schnell für einen erneuten Ballwechsel –, kommt das Wolfsrudel wieder in die Iserlohner Gefahrenzone, kämpft sich bis auf ein Yard an die gegnerische Goal Line heran, bleibt aber mit ihrem vierten Versuch hängen.
Das zweite Viertel ist – wie übrigens auch das dritte – von Flaggen und Strafen geprägt, es passiert aber hüben wie drüben kaum etwas. Vor allen Dingen die Mindener Defensive kauft den Hausherren den Schneid ab und gestattet es ihnen in der ersten Hälfte nicht ein einziges Mal, über die Mittellinie zu kommen.
Bitter für die Wolves, dass Alex Metzlaff gleich zu Beginn des dritten Viertels passen muss. Der Kicker – er vertrat Tobias Pauls und Joel Bernhardt – scheidet mit einer Knieverletzung aus. Davon lässt sich das Wolfsrudel aber nicht beirren und baut die knappe 2:0-Führung durch einen Touchdown von Runningback Jandrik Schlumbohm auf 8:0 aus. Der Extrapunkt wird dagegen vergeben.
Wie gewonnen, so zerronnen. Ein missglückter, geblockter Punkt der Gäste landet anschließend direkt in den Händen der Iserlohner, die damit nicht nur erstmals in die Mindener Hälfte kommen, sondern das Ei sogar zum Touchdown in der Endzone der verdutzten Wölfe tragen. Die geplante Two-Point-Conversion gelingt den Titans allerdings nicht, so dass der Meister mit einer knappen 8:6-Führung zum letzten Mal in der Saison die Seiten wechselt.
Acht Minuten vor Schluss hält die Mindener Abwehr zwar, erlaubt Iserlohn aber einen Fieldgoal-Versuch, der seinen Weg zwischen die Torstangen findet. Urplötzlich führt der Gastgeber mit 9:8. „Und keiner weiß warum“, so Sportdirektor Volker Krusche. „Wir sind das bessere Team, passen uns aber immer mehr dem Spiel des Gegners an.“ Quarterback Lars-Erik Brase, der nach der Pause eingewechselt wird, bleibt allerdings zuversichtlich. „Es ist noch sehr viel Zeit zu spielen. Es gibt keinen Grund, unruhig zu werden.“ Recht soll er behalten, denn vier Minuten vor Spielende kommen die Minden Wolves in der DJK Dom Minden Yard für Yard nach vorne und stehen urplötzlich direkt vor der Endzone. Durch einen Quartback-Sneak, bei dem Jandrik Schlumbohms einen QB Lars Erik Brase mit dem Ball über die Goal Line schiebt, zeichnet Brase für die 14:9-Führung verantwortlich. Um Iserlohn noch stärker unter Druck zu setzen, versuchen die Wolves anschließend eine Two-Point-Conversion. Erfolgreich. Schlumbohm stockt zum 16:9 auf. Danach lässt das Meisterteam nichts mehr anbrennen und bringt den Sieg über die Zeit. Einen Arbeitssieg.
Bericht: Volker Krusche
Fotos: DJK Dom Minden