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American Football: 1500 Zuschauer sehen eine 38:0-Gala der Minden Wolves gegen die Rheine Raptors. Drei Weiß-Touchdowns

Der Jubel hallt durchs Mindener Weserstadion. Auf dem Rasen, aber auch auf der Tribüne. Zuschauer rennen nach dem Schlusspfiff sofort in Richtung Spielfeldbegrenzung, um teilzuhaben am Rausch der überschwänglichen Freude. Abklatschen mit den siegestrunkenen Helden, die die soeben eingefahrene Meisterschaft in der American Football-Landesliga Ost mit Jubelgesängen, Tänzen und Schlachtrufen zelebrieren und Headcoach Phil Gamble sowie Koordinatoren Eric Wichmann und Danny Wilkening die bei diesen Anlässen übliche kräftige Dusche aus der Wassertonne verpassen. 1.500 Zuschauer erleben eine zweieinhalbstündige Gala der Minden Wolves in der DJK Dom Minden gegen den Tabellenweiten Rheine Raptors, an deren Ende sie durch einen 38:0 (3:0, 14:0, 7:0, 14:0)-Sieg vorzeitig den Titel einfahren.

Schon zwei Stunden vor dem Kick-Off des letzten Saisonauftritts der Wölfe vor eigenem Publikum füllt sich die Arena schnell. Und selbst als die Partie schon läuft, strömen immer noch Menschen in die altehrwürdige Mindener Sportstätte. „Eine Kulisse wie gemalt“, freut sich Sportdirektor Volker Krusche. „Das zeigt, dass unsere Sportart von Fans und Newcomern sehr gut angenommen wird.“ Wird sie definitiv, denn mehr als 4.000 Zuschauer in den drei Heimspielen – wann hat es so etwas im Weserstadion schon mal gegeben? Das Wolfsrudel sorgt aber auch für echte Gameday-Stimmung mit zahlreichen Angeboten rund um das Spiel.

Neben der großartigen Resonanz ist es die besondere Brisanz am vorletzten Spieltag, die heraussticht. Denn schon ein im Football eher seltenes Unentschieden würde den Minden Wolves die Meisterschaft sichern. Angesichts des 27:7 im Hinspiel in Rheine können die Vorzeichen mit den eigenen Fans im Rücken also kaum besser sein. Und Spieler, Trainer und Verantwortliche wollen der Torte am Samstag auch die dekorative Kirsche hinzufügen. Trotz aller Vorsicht bei solchen Endspielen ist der Heimsieg fest im Visier.

Entsprechend mahnend sind auch die Worte, die die Coaches beim Abschlusstraining an die Spieler richten. Die Worte sind angekommen, denn die Akteure strotzen gegen die Raptors nur so vor Selbstvertrauen, wirken aber auch äußerst konzentriert. Immerhin gilt es neben acht Ausfällen, darunter allein sechs verletzungsbedingt, diesmal auch auf den Headcoach als spielenden Leistungsträger zu verzichten. Phil Gamble war bei der Partie in Herne vor einer Woche unglücklich umgeknickt und muss passen. Sorgen machen ihm seine Schützlinge allerdings keine. Gleich der erste Drive der Gäste wird von der hellwachen Defense, angeführt von einem starken Pascal Dieth, zunichte gemacht. Und der erste eigene Angriff bringt zwar noch keinen Touchdown, dafür aber ein Fieldgoal, für das der Espelkamper Tobias Pauls verantwortlich zeichnet – 3:0 für die Wolves.

Im zweiten Viertel kommt Rheine einmal gefährlich vor die Mindener Endzone. Doch die Defense hält, zwingt den Gast zu einem Fieldgoal-Versuch, den der aus guter Position allerdings durch einen zu kurzen Kick vergibt. Besser macht es anschließend Wolves-Quarterback Lars-Erik Brase, der erkennt, dass die Raptors ihm viel Platz lassen und der nach gutem Lauf energisch über die Goalline fliegt. Da Tobi Pauls auch den zweiten Extrapunkt verwandelt, führen die Wolves im zweiten Viertel mit 10:0. Doch damit nicht genug, denn nun beginnt die Zeit des Lars Tjorven Weiß. Einen Brase-Pass befördert der pfeilschnelle Receiver in die Endzone. Pauls erhöht per Extrapunkt auf 17:0 zur Halbzeit.

Der Weg zur Meisterschaft ist geebnet, dennoch erst zur Hälfte absolviert. Für Klarheit zeichnet Jandrik Schlumbohm direkt nach Wiederbeginn verantwortlich, als der Runningback der Wölfe mit einem Kick-Off-Return für neuen Jubel bei den Fans und Entspannung im Team sorgt. Sein Lauf beschert den Hausherren das 23:0, dem Pauls das 24:0 folgen lässt. Da die Defense in der Folge den Rheinern mehr und mehr den Schneid abkauft, brennt nun nichts mehr an.

 

Bericht: Volker Krusche
Fotos: Volker Krusche, Indigo Mediateam, herzensglueck-fotografie

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