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American Football: Die Minden Wolves gewinnen ihre Saison-Generalprobe
gegen die höherklassigen Hannover Stampeders mit 14:0

Sie sind wieder da! Und ihr lautes Geheul ist nicht zu überhören, flößt dem Gegner Angst ein. Die Minden Wolves in der DJK Dom Minden haben mit Blick auf die für sie am Samstag, 7. Mai, beginnende Saison in der Verbandsliga eine erfolgreiche Generalprobe hingelegt. Und das in allen Belangen. Denn nach den ersten vier Vierteln des Jahres 2022 steht für sie nicht nur ein deutliches 14:0 auf dem Scoreboard, den Saison-Opener gegen die höherklassigen Hannover Stampeders verfolgen zudem fast 1.000 Zuschauer. Und die genießen einmal mehr nicht nur die sportliche Kost, die ihnen von den Mannen von Headcoach Phil Gamble serviert wird, sondern den gesamten Event, den die Wölfe getreu dem Motto `Football is family´ im Mindener Weserstadion anbieten.

American Football im Mühlenkreis, das ist einfach mehr als nur der Kampf zweier Mannschaften gegeneinander, sondern ein großes Fest für die gesamte Familie, was auch Angebote für die Kleinsten beweisen. Und so fühlt sich jeder Besucher auf seine Art wohl bei den Auftritten der Minden Wolves.

„Ich glaube, wir haben in allen Bereichen eine gute Generalprobe hingelegt“, erklärt ein zufriedener Volker Krusche, Sportdirektor der Minden Wolves. „Mit dem Zuspruch sind wir jedenfalls zufrieden. Man darf nicht vergessen, dass noch Osterferien sind und es letztlich nur ein Testspiel ist.“ Eines, das aber viele Fans des American Footballs neugierig auf das macht, was man ab Anfang Mai in der zweiten Saison des Wolfsrudels erwarten darf. „Natürlich hoffen wir in der Saison auf einen noch größeren Zuspruch.“ Ähnlich dem des vergangenen Jahres, als im Schnitt 1.500 Zuschauer die Auftritte der Wolves verfolgt haben. „Wir sind jedenfalls optimistisch. Mit einer Wiederholung der Resonanz aus 2021 wären wir jedenfalls auf dem besten Wege, unsere Sportart in der Region fester zu verankern.“

Die Menschen mitnehmen, sie als einen Teil des Ganzen zu betrachten, das ist das Ziel des Wolfsrudels. Dafür hat die Sparte der DJK Dom am Samstag schon mal gute Werbung gemacht. Das sieht auch Moderator Christoph Scholz, der diese Aufgabe bei den Hildesheim Invaders schon in der Bundesliga innehatte, so. „Was hier in Minden entsteht, ist ein äußerst spannendes Projekt. Im Umfeld – und damit meine ich auch, was hier im Weserstadion geboten wird – sind die Wolves aus meiner Sicht schon bundesligatauglich.“ Und auch sportlich zeigt sich der Fachmann angetan, von dem, was er in der zurückliegenden Saison und auch bei der Generalprobe zu sehen bekommt. „Obwohl Hannover höherklassig ist, ist Minden mehr als nur ein ebenbürtiger Gegner. Sie haben völlig verdient gewonnen.“

Man darf halt nicht vergessen, dass der Emporkömmling in der heimischen Sportszene in seiner ersten Saison vom Verband zunächst höhergestuft wird und anschließend sogar ungeschlagen die Meisterschaft einfährt. Demgegenüber stellt sich am Samstag ein Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt an der Weser vor, dass in der Oberliga spielt und dort mit größeren Ambitionen starten wird.

Umso höher ist gerade die Leistung der Mindener Defense zu bewerten, die im vergangenen Jahr schon Garant des Erfolgs ist und auch jetzt unter Beweis stellt, dass man an ihr erst mal vorbeikommen muss. „Zu Null gewinnt man schließlich nicht alle Tage“, gibt Coach Eric Wichmann ein Sonderlob an die Abwehr weiter. Und das, obwohl die Wölfe für diese Partie auf einige Leistungsträger verzichten müssen. Äußerst häufig schaffen es die Gäste nicht, mit ihren Angriffsversuchen die Mittellinie zu überqueren. Ganze zweimal gelingt es ihnen, sich in gute Situation in der Nähe der Mindener Goalline zu bringen. Doch immer wieder funken ihnen die Wölfe hungrig dazwischen und verhindern Zählbares.

Anders die Mindener Offense, denen man zwar anmerkt, dass Leistungsträger fehlen, die sich aber nach kurzem Abtasten vielversprechend in Szene setzen kann. Allerdings sieht Headcoach Phil Gamble noch Luft nach oben. „Bis zum Saisonbeginn wartet noch etwas Arbeit auf uns. Ich bin aber optimistisch, dass wir uns im Spiel gegen die Lippstadt Eagles in der Offense verbessert präsentieren werden.“

Der Verbandsliga-Neuling, der nach dem Aufstieg ein positives Punktekonto als Saisonziel ausgegeben hat, muss bei seinem ersten Auftritt nach halbjähriger Spielpause noch etwas Sand aus dem Getriebe rütteln, was ihm allerdings noch im ersten Viertel gelingt.

Quarterback Mattis Willuhn, der in Abwesenheit von Offense-Players of the Year, Lars-Erik Brase, in der ersten Hälfte den Vorzug vor Ysrael Castrillo Boet erhält, setzt mit seinen Mannen auf ein abwechslungsreiches Angriffsspiel mit Läufen der Runningbacks und Pässen auf die schnellen Wide Receiver, wodurch Hannover immer wieder vor neue Aufgabe gestellt wird. Und das schlägt sich auch im Ergebnis nieder. Bevor sich das erste Quarter dem Ende neigt, kommt ein Willuhn-Pass auf Lars Tjorven Weiß an und der macht dort weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat:. Er setzt sich gegen drei Widersacher durch und läuft mit dem Ei in die Endzone: Touchdown!

Und da Kicker Tobias Pauls den Ball anschließend zwischen die Torstangen befördert, steht es nach dem ersten Viertel 7:0 für die Minden Wolves.

Anschließend lassen die Hausherren einige gute Möglichkeiten aus, um frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. So unterläuft ihnen zum Beispiel zwei Meter vor der Hannoveraner Endzone eine Interception.

Da aber weiter auf die Defense Verlass ist, hat das keinerlei Folgen. Und als Lars Weiß im vierten Quarter einen Pass des Venezuelaners Ysrael Castrillo Boet, der zuvor wie auch Christopher Bannert viele Yards erläuft und die Minden Wolves in die Nähe der Goalline bringt, in der Endzone fängt, ist die Partie beim 13:0 etwa vier Minuten vor Spielende so gut wie gelaufen. Tobi Pauls erhöht per Fieldgoal auf 14:0, was angesichts der weiterhin vergebens anrennenden Hannoveraner auch der Endstand dieser Saisoneröffnung ist.

Besonderheit am Rande: Der NRW-Verband nutzt das Spiel, um statt der üblichen fünf bis sieben Referees in Minden acht Schiedsrichter einzusetzen als Probelauf für Partien in der GFL, der deutschen Bundesliga.

 

Bericht: Volker Krusche
Fotos: DJK Dom Minden

Zach Cavanaugh (QB Berlin Adler)

Headcoach Phil Gamble (rechts) berät sich mit Offense-Coordinator Jandrik Schlumbohm.

Gerit Meister

Erfolgreich durchgesetzt: Lars Tjorven Weiß lässt gleich drei Hannoveraner stehen und rennt anschließend zum Touchdown in die Endzone.
Fotos: DJK Dom Minden

Carsten Bode

Klare Anweisungen von Headcoach Phil Gamble während der Saison-Eröffnung gegen die Hannover Stampeders.

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Luca Wöpking klemmt das Ei fest unter seine Arme und schafft mit seinem Lauf einige Yards für die Minden Wolves.

Gerit Meister

Die letzten zwei Touchdowns der zurückliegenden Saison gingen auf sein Konto, die ersten beiden in 2022 auch: Lars Tjorven Weiß.

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Die Mindener Offensivline versucht die Defense der Stampeders nicht durchzulassen und dadurch den eigenen Quarterback abzuschirmen.