American Football: Die Minden Wolves schlagen auch die Wesseling Blackvenom im „Pink Ribbon-Spiel“ sicher mit 39:0
Mit einer Meisterfeier bei Freibier und Bratwurst haben die Minden Wolves eine überragende Saison beendet. Durch ein 39:0 (0:0, 18:0, 7:0, 14:0) im letzten Heimspiel im „Bessel-Kessel“ gegen das Tabellenschlusslicht Wesseling Blackvenom fuhren die heimischen American Footballer im zwölften Spiel ihren zwölften Sieg ein und krönten den Titelgewinn und Regionalligaaufstieg, die schon seit Wochen feststehen, zusätzlich mit der „Perfect Season“.
„Nach dem Erfolg in Kachtenhausen hatten wir unser erklärtes Ziel, die Meisterschaft, bereits sicher. Aber damit war für mich die Saison noch nicht zu Ende. Ich wollte, dass wir ohne Verlustpunkt durch den Rest der Serie gehen. Das ist uns heute gelungen. Und dafür gratuliere ich dem gesamten Team“, hatte Headcoach Phil Gamble den Druck stets hochgehalten.
In enger Zusammenarbeit mit der BKK Melitta hmr ist das letzte Heimspiel einer Spielzeit stets das „Pink Ribbon-Spiel“. Damit unterstützen die „Wölfe“ den Monat „Kampf gegen den Brustkrebs“, dessen Auftaktveranstaltung sie durchführen und dabei in pinken Trikots und Strümpfen spielen. Aber nicht nur die Footballer stellten sich in den Dienst der guten Sache, auch zahlreiche Zuschauer beteiligten sich an der Aktion, in dem sie Utensilien in pink trugen. „Wir pflegen mit der BKK Melitta hmr eine enge Zusammenarbeit und freuen uns immer darauf, unseren Anteil daran zu leisten, um das Bewusstsein gegen Brustkrebs zu wecken und nicht nur Frauen gegen diese tückische Krankheit zu sensibilisieren“, so Sportdirektor Volker Krusche.
Der hätte sich für das letzte Saisonspiel vor der ersehnten Rückkehr im kommenden Jahr ins Weserstadion allerdings eine größere Zuschauerkulisse gewünscht. Insgesamt waren es rund 500, die bei sommerlichen Temperaturen den Weg an die Hahler Straße gefunden haben.
Und die rieben sich zunächst verwundert die Augen. Denn wer mit einer schnellen Führung der Hausherren gegen den Tabellenletzten gerechnet hatte, der wurde hatte die Rechnung ohne das „Schwarze Gift“ (Blackvenom) gemacht. Wesseling, nur mit dünnem Kader angereist, in dem noch zwei Spieler im Verlauf der Partie verletzt ausschieden, hatte die Wolves-Offense zunächst gut im Griff und setzte mit der eigenen Offensive sehr gute Akzente. „Was der Gast gerade im ersten Viertel gezeigt hat, war schon gut anzusehen“, sparten die Mindener Verantwortlichen nicht mit Lob für die Rheinländer. Die kamen bei ihrem ersten Drive Yard für Yard voran und standen urplötzlich kurz vor der Endzone. Allerdings bewies die Wolves-Defense einmal mehr ihr Können und wehrte sämtliche vier Versuche ab.
Es war aber ein Warnschuss für den Meister, das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen zu dürfen. Dennoch brachten sie – wie zuvor schon gegen Mönchengladbach – im ersten Viertel nichts Zählbares zustande. Im zweiten Abschnitt standen sich beide Teams phasenweise dann selbst im Weg. Minden, weil zwei Touchdowns durch Jamil Saidani und Sven-Philipp Niermeier aufgrund von gelben Flaggen gegen sie zurecht zurückgenommen wurden. Und Wesseling, weil die Mindener Defense in Person von Lewis Smith und Kai Schröter die Ballführenden gleich zweimal in der Endzone „schnappte“ und für die „Safetys“ jeweils zwei Punkte gutgeschrieben bekam.
Dann krönte Niermeier seinen eigenen Lauf bis zur zwei-Yard-Linie im folgenden Versuch mit dem ersten erfolgreichen Besuch im gelobten Land. Tobias Pauls verwandelte – wie auch die nächsten vier Versuche – sicher seinen Point after Touchdown. Dann zeigte Willi Fedd jr einmal mehr, dass es in dieser Liga keinen besseren Punt Returner gibt. Kurz vor der Pause nahm er den Ball weit in der eigenen Hälfte auf, profitierte von guten Blocks seiner Mitspieler und beendete seinen Lauf erst in der Wesselinger Endzone.
Gleiches gelang dem amerikanischen Receiver im Jersey der Minden Wolves nach der 18:0-Pausenführung auch im dritten Viertel. Erneut ebneten ihm seine Mitspieler als Vorblocker gekonnt den Weg, so dass es nach dem zweiten Puntreturn-Touchdown schnell 25:0 für den Meister hieß. Die Mindener Defense überzeugte weiterhin mit erstklassiger Arbeit und ließ nichts mehr zu. Dayan Kars, der die Weserstadt aus Studiengründen verlassen wird, hatte in seinem letzten Spiel für seine Wölfe noch einmal tolle Momente und überzeugte mit mehreren erfolgreichen Tackles.
Im letzten Abschnitt nahm Eric Renz einen Puntreturn auf, trug das „Ei“ fast 50 Yards über das Feld und konnte erst kurz vor der Endzone gestoppt werden. Diese Chance ließ sich anschließend Quarterback Fabrice Steinbach nicht entgehen. Nach einem erfolgreich Sack von Kenneth Patten jr. in der Nähe der gegnerischen Goalline durfte sich Runningback Sven-Philipp Niermeier zum zweiten Mal über einen Touchdown freuen.
Mindens Sportdirektor Volker Krusche hatte für die Blackvenom nach Spielende noch aufmunternde Worte parat: „Wir haben hier schon deutlich unterlegendere Mannschaften zu Gast gehabt. In dieser Verfassung sollte man Wesseling sicherlich noch nicht abschreiben.“