American Football: Seit dem 2. Januar ist Linebacker Kevin Neal aus Baltimore bei den Minden Wolves
Mit vereinten Kräften wieder eine gute Saison hinlegen. Bei den Minden Wolves laufen die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit auf Hochtouren. Anfang Januar traf bereits der erste Neuzugang für die zweiten Serie in der Oberliga NRW an der Weser ein. Headcoach Phil Gamble entschied sich für einen weiteren Linebacker, der der Defense zusätzlichen Halt verleihen soll: Kevin Neal, der wie der aktuelle MVP der American Footballer der DJK Dom Minden aus Maryland kommt und seine Wurzeln in Baltimore hat, überzeugte Phil Gamble auf der ganzen Linie.
Für den 23-Jährigen ist es das dritte Jahr in Europa. Seine erste Station führte ihn nach Rumänien. „Ich hatte mich dazu entschieden, weil ich aufgrund der Corona-Pandemie nicht am College spielen konnte. Das führte dann auch dazu, dass mich mein Agent im Folgejahr von den Bukarest Titans nach Deutschland vermittelte.“ Dort schloss sich der 1,83m große und 105kg schwere Athlet den Biberach Beavers an. Beim Regionalligisten wurde er sowohl in der Defense als auch in der Offense als Linebacker bzw. Runningback eingesetzt.
In Baden-Württemberg avancierte Neal zu einem Leistungsträger. Eine solche Rolle erwartet der Mindener Headcoach auch bei den Wolves von ihm: „Er ist so ein ähnlicher Typ wie Kenneth Patten, also einer, der sich voll reinhängt.“ Neal, der seit dem 2. Januar dem Wolfsrudel angehört, freut sich „ein Teil der Mindener Football-Familie zu sein. Ich kann es kaum erwarten, mit dieser fokussierten Defense auf dem Platz zu stehen.“ Sein Wissen will er auch an den Mindener Nachwuchs weitergeben und erweitert daher den Coaches-Staff der U16 der Wolves.
Verzichten muss das Wolfsrudel künftig derweil auf Cory Gardiner. Der Australier, dessen Wunsch es ist, für sein Heimatland bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein, schloss sich den Hildesheim Invaders an, lebt aber weiter im heimischen Raum und ist auch nach wie vor als U13-Coach an der Ausbildung des Wölfe-Nachwuchses beteiligt. „Ich möchte es einfach mal probieren, mich in der GFL1, der höchsten deutschen Spielklasse, zu beweisen. Mein Herz schlägt aber weiterhin für die Minden Wolves.“
Der eine geht, andere kommen. Die Defensive-Line wird durch Kai Schröter, der nach einem Jahr GFL1 bei den Paderborn Dolphins in die Heimat zurückkehrte, verstärkt. Gleiches gilt für Lars Weiß. Als Starter stellte er bei den Dolphins sein Können unter Beweis. Jetzt soll der Receiver seine Stärke für „seine“ Wolves auf den Platz bringen. Bruder Leif rückt zudem aus der Defense, in der als DB (Defense Back) spielte, künftig in die Offense. Als Receiver hinterließ er im Training bereits einen sehr vielversprechenden Eindruck.
Unterstützung könnten die Weiß-Brüder auf ihrer Position vom letztjährigen Punktegaranten erhalten. „Es sieht gut aus, dass Willie Fedd im März aus den USA zu uns zurückkommt“, gibt sich Phil Gamble optimistisch.
Er selbst sieht sich überall zuhause. In erster Linie auf der Position des Runningbacks, die er gemeinsam mit Mike Davis, Sven-Philipp Niermeier und dem aus der Jugend gekommenen talentierten René Lange besetzt. Zudem kehrte mit Daniel Wölfing ein dritter Spieler von den „Delfinen“ an die Weser zurück und komplettiert die Gruppe der Runningbacks.
Das Vertrauen auf der Spielmacherposition schenken die Minden Wolves insbesondere Fabrice Steinbach, der, nachdem er im August sein letztes Spiel für die U19 bestritt, gleich im Anschluss das Vertrauen der Coaches erhielt und seine ersten Seniorenpartien absolvierte. Dabei hinterließ er einen so guten Eindruck, dass er in der Saison 2024 als Starting-Quarterback gesetzt sein dürfte.
Durch den Abgang von Cory Gardiner wurde die Offensiv-Line, die Steinbach ja abschirmen soll, etwas geschwächt, so dass Headcoach Gamble bei der Verpflichtung neuer Imports ein besonderes Augenmerk auf diese Position legt. „Wir sind in guten Gesprächen und überzeugt davon, auch hier für die Saison entsprechend aufgestellt zu sein.“
Immerhin haben die Minden Wolves, wie es kürzlich Sportdirektor Volker Krusche betont hatte, große Ziele für die Saison 2024, in der man wegen der Renovierung des Weserstadions auf die Sportanlage am Bessel-Gymnasium ausweichen wird: „Nach der Vizemeisterschaft wollen wir nun einen Platz besser abschneiden…“