Minden Wolves Cubs: Die U19 wird von den 250 Zuschauern trotz des verpassten Titels gefeiert
Sie haben verloren, fühlen sich aber wie Sieger. Die U19 der Minden Wolves Cubs unterlag im entscheidenden letzten Saisonspiel im Weserstadion den Bielefeld Bulldogs knapp mit 14:20 und verpasste dadurch den Gewinn der Meisterschaft. Der Titel geht jetzt an die Gäste. Ungeachtet dessen hatte man nach Spielende nicht den Eindruck, als wenn sich die Schützlinge der beiden Headcoaches Manuel Imort und Alexander Gonschor wie Verlierer fühlen würden.
Natürlich war die erste Enttäuschung angesichts des vergebenen Matchballs zunächst spürbar, am Ende aber überwog der Stolz über die eigene Leistung. Imort brachte es auch auf den Punkt: „Wir haben den Platz hocherhobenen Hauptes verlassen. Und das völlig zurecht. Was diese Mannschaft in der Saison geleistet hat, ist mit Worten kaum zu beschreiben!“
Der Wolves-Nachwuchs war bislang nur als Spielgemeinschaft an den Start gegangen und in diesem Jahr erstmals eigenständig aufgetreten. „Als wir im November gestartet sind, hatten wir gerade mal elf Spieler. Aber wir haben uns als Team entwickelt und eine starke Saison hingelegt.“ Aus dem Team des „Finalspiels“ waren nur sechs Spieler dabei, die schon 2022 gespielt haben. „Alle anderen sind erst in diesem Jahr dazugekommen. Das macht unser Abschneiden umso bemerkenswerter“, ergänzt Alexander Gonschor, der mit dieser Partie seinen Platz an der Seitenlinie nun mit dem Amt des Jugendkoordinators der American Footballer der DJK Dom tauscht.
Unglücklicher Auftakt. Denn gleich im ersten Drive gerieten die Mindener vor der sie lautstark unterstützenden tollen Kulisse in Rückstand. Rund 250 Zuschauer sahen einen langen Pass der Bielefelder, der fast abgefangen, letztlich aber so unglücklich abgefälscht wurde und einem Gästespieler förmlich in die Hände fiel, so dass er freie Bahn bis in die Endzone hatte. Durch eine Two-Point-Conversion erhöhten die Bulldogs auf 8:0. „Da war schon viel Pech im Spiel“, war die einhellige Meinung. Noch vor der Pause bauten die Bielefelder ihre Führung auf 14:0 aus.
Anschließend sorgte René Müller für den ersten Jubel auf Mindener Seite, als er in die Endzone lief. Mit dem PAT verkürzten die Wolves auf 7:14, mussten im letzten Viertel aber einen weiteren Touchdown der Gäste zulassen. Knapp zwei Minuten vor Spielende gelang es dann Quarterback Fabrice Steinbach mit einem schönen Lauf, auf 14:20 zu verkürzen. Für mehr fehlte jedoch leider die Zeit.
Trotz der Niederlage – und gefeiert von den Fans – zeigten sich die Wolves nach einem kurzen Moment des Innehaltens schnell wieder kämpferisch: „Dann holen wir uns den Titel halt im nächsten Jahr!“